Felgen

Die Auswahl der Felge ist von verschiedenen Faktoren abhängig:

  • Einsatzzweck / Fahrweise
  • Körpergewicht
  • Reifenbreite / Tubeless-Eignung
  • Fahrleistung
  • Kompatibilität zu einem schon vorhandenen Laufradsatz

Die Empfehlungen zu Felgen haben wir für eine bessere Übersichtlichkeit in Rennrad-, Trekking- und MTB-Felgen gegliedert.

Das Felgenmaß von MTB 29er Felgen und klassischen 28“ Rennrad- oder Trekkingfelgen ist identisch. Im Laufradkonfigurator sind  ‚echte‘ MTB-29er Felgen (nur Disc-Felgen) und Rennrad- und Trekking-Felgen (non-Disc und Disc-Felgen) der Übersichtlichkeit halber getrennt.

Alle Gewichtsempfehlungen beziehen sich auf das Systemgewicht – Fahrergewicht inklusive Ausrüstung und ggf. dauerhaft vorhandenem Gepäck plus das Fahrradgewicht. Für E-Bikes sollten Sie ca. 10 kg als Reserve für die höhere Belastung zugeben.

Rennrad-Felgen

Klassische Rennrad-Felgen mit 14-15 mm Innenbreite waren meist bis 28 mm Reifenbreite freigegeben – aktuelle Modelle mit 18-20 mm Innenbreite sind meist bis 40 mm Reifenbreite freigegeben.

Die meisten von uns aufgebauten Rennrad-Laufradsätze haben am Vorderrad 28 und am Hinterrad 32 Speichen. Bis ca. 90 kg Systemgewicht können können auch 24 Speichen am VR und 28 Speichen am HR gefahren werden – 36 Speichen sind erst bei dauerhaften Belastungen über 130-140 kg notwendig.

Leichtere Felgen (z.B. DT RR 411, RR 421 oder Mavic Open Pro) empfehlen wir bis ca. 95 – 100 kg – die sehr stabilen DT RR 511 und RR 521 Felgen sind bis ca. 130 kg geeignet – für noch höhere Belastungen empfehlen wir die auch in 36 Loch erhältliche Ryde DP 18 Felge.

Alle von uns angebotenen, aktuellen DT Felgen sind Tubeless-ready – das heißt für den schlauchlosen Betrieb mit Dichtmilch geeignet.

Für geklebte Schlauchreifen können wir Mavic Open Pro tubular Felgen anbieten – diese empfehlen wir bis ca. 95 kg Systemgewicht.

Trekking- und Reiserad-Felgen

Klassische Trekkingfelgen (DT TK 540, Mavic A 719, Ryde Sputnik oder Andra 30, …) haben meist eine Maulweite von 19 mm. Breitere Felgen (z.B. Ryde Andra 40 oder stabile MTB-29er Felgen) sind erst bei Reifenbreiten über 2,0″ bzw. 50 mm sinnvoll bzw. notwendig.

Für Trekking-Räder mit Scheibenbremsen können neben Trekking- auch stabile MTB-29er- oder Rennradfelgen verwendet werden. Rein technisch spricht auch nichts dagegen, Felgenbremsfelgen bei Einsatz mit Scheibenbremsen zu verbauen.

Bis rund 120 kg Systemgewicht sind 32 Speichen absolut ausreichend. Laufräder mit sehr stabilen 32 Loch Felgen können auch bis ca. 130-135 kg eingesetzt werden. Für dauerhaft höhere Belastungen empfehlen wir 36 Speichen – eine stabile Felge vorausgesetzt, genügen 36 Speichen sogar den extremen Belastungen eines Tandems oder Reiseradlern, die mit viel Gepäck unterwegs sind.

Laufräder mit 40 oder gar 48 Loch sind sehr exotisch und die Naben- und Felgenauswahl ist sehr eingeschränkt. Bei extrem schweren Fahrern und entsprechender Verfügbarkeit der Komponenten (z.B. DT 540 Tandem Naben, Ryde oder Exal Felgen in 40 Loch) macht das noch Sinn. Felgen und Naben mit 48 Löchern sind letztlich wie ‚Schweizer Käse‘ und durch die zusätzlichen Bohrungen mehr geschwächt, als der Zugewinn an Speichen wieder gutmachen könnte.

Die beste Verarbeitungsqualität haben am Stoß geschweisste Felgen wie DT TK 540 oder Mavic A 719 – diese empfehlen wir bis ca. 125-130 kg. Etwas höher belastbar sind die DT 535 oder Mavic A 319 Felgen. Für Systemgewichte bis 150 kg empfehlen wir DT HX 491 oder HX 531 Disc oder Ryde Andra 30 / 35 bzw. Sputnik Felgen. Für noch höhere Belastungen kommt nur die Ryde Andra 40 Felge in Frage (Freigabe bis 180 kg Systemgewicht).

MTB-Felgen (26″, 27,5″ / 650B und 29er)

Zunehmend breitere Reifen erfordern auch breitere Felgen. Als minimale sinnvolle Felgenbreite gelten 24 mm für 2,25“ Reifen (19 mm Maulweite) und 28 mm für 2,4“ Reifen (21 mm Maulweite).

Mit dem Aufkommen der Tubeless-Ready Felgenprofile sind die Felgen, in Relation zu der tendenziell zunehmenden Maulweite der Felgen, dennoch eher leichter geworden. Dies hängt zum einem mit der Verwendung neuer Alu-Legierungen zusammen; Felgenquerschnitte konnten belastungsgerecht verändert werden; die Wandstärken konnten reduziert werden; der zunehmende Verzicht auf Einzel- oder gar Doppel-Ösen brachte weitere Gewichtseinsparungen.

Bei sinnvoller Konstruktion (das gilt für alle DT Swiss Tubeless-Ready Felgen), sind ungeöste Felgen nicht weniger belastbar oder haltbar wie geöste Felgen. Die aktuelle NoTubes MK3 Felgengeneration ist leider nicht so unproblematisch und neigt zu Rißbildung an den Nippelsitzen.

Bei 29er Felgen raten wir ganz eindeutig zu 32 Speichen – Laufräder mit 28 Speichen sind spürbar weniger steif und empfindlicher bei starken Querbelastungen (dies gilt auch für Vorderräder und leichtere Fahrer). 26″ und 27,5″ Laufräder können bis ca. 90 kg Systemgewicht auch in 28 Loch aufgebaut werden – 36 Speichen sind erst über 120-130 kg notwendig.

Zu beachten ist: je schmaler und leichter Felgen sind, desto anfälliger sind sie gegenüber Seitenschlägen und desto geringer ist ihre Langlebigkeit.

Wir empfehlen leichte CC / Marathon-Felgen (z.B. DT XR 361, XR 391) bis ca. 95 kg. ‚Mittlere‘ AM-Felgen (z.B. DT XM 421, XM 481) empfehlen wir bis ca. 110 kg. Tubeless-Ready Enduro Felgen (z.B. DT EX 471, EX 511 oder Syntace W33i) empfehlen wir bis ca. 125-130 kg. Für noch höhere Belastungen (bis 150 kg) sollten 36 Loch Felgen verbaut werden (z.B. DT HX oder Ryde Andra 30 / 40). Für Belastungen über 150 kg empfehlen wir die Ryde Andra 40 Felge (Freigabe bis 180 kg Systemgewicht).

Felgengebremste 26″ Felgen sind im sportlichen Bereich praktisch verschwunden. Hier gelten im Prinzip die Empfehlungen für Trekkingfelgen. DT 535 Felgen empfehlen wir bis ca. 130 kg – noch höher belastbar sind Rigida / Ryde Andra 30 / 40 oder Sputnik Felgen.

carbon

Wir verbauen keine Carbon Felgen

Fakten:

Mit Carbon und in Carbonoptik kann man tolle Sachen machen. Motorhauben für Autos, Seitenspiegel für Motorräder, Ziffernbätter für Uhren, aber bitte keine Fahrradfelgen, die Verwendung im Gelände finden, oder deren Bremsflanke aus Carbon ist!

Dass es beim Rennrad Unsinn ist, auf einer Carbonflanke zu bremsen wurde unlängst wieder in diversen Tests bestätigt. Eine Ausnahme mögen extrem versierte Fahrer oder Rennfahrer sein, die auf abgesperrten Strassen untewegs sind.

Beim Einsatz im Gelände sind Carbonfelgen tickende Zeitbomben. Im Gegensatz zu einer Alufelge, die im Falle eines Durchschlags oder dgl. sofort das ‚richtige Ergebnis‘, sprich eine Deformation zeigt, sieht die Carbonfelge oftmals zunächst unbeschädigt aus und lässt sich schlimmstenfalls mit ihrer Reaktion Zeit … Das ist das tückische – … ich fabriziere heute im Wald einen Einschlag auf eine Wurzel und erst Wochen später fliegt mir – scheinbar unvermittelt – die Carbonfelge um die Ohren.

Im MTB Bereich gibt es für nahezu jede Carbonfelge eine entsprechende Alternative in Alu, die in jedem Fall deutlich preiswerter ist und zumeist kaum mehr wiegt – in manchen Fällen ist eine Alufelge sogar leichter. Einzig bei Rennradfelgen mit Profilhöhen um 40mm und mehr haben die Carbonprofile ein Alleinstellungsmerkmal.

Wir verbauen Felgen folgender Hersteller

DTSwissWPDT Swiss

Alle geschweissten Felgen in perfekter Verarbeitung. Mittlerweile die Referenz selbst bei den Tubeless-Ready Felgen (XR331/XM481/EX511/HX531…). Die HX Felgenreihe wurde speziell für hohe Belastungen wie am E-Bike konstruiert und ist bis 150 kg Systemgewicht freigegeben.

Breite, moderne Rennrad Felgen mit Tubeless-Option (RR 411/421 oder RR 511/521) finden sich ebenso im Programm wie Felgen für Gravel-Bikes (RR 481).

Sämtliche DT Swiss Felgen können Sie im dtswiss-onlineshop ggf. auch einzeln beziehen, wenn Sie entsprechende Expertise im Laufradbau besitzen -> ‚‚DT Swiss Onlineshop powered by Whizz-Wheels‘.

RydeRyde / Rigida

Die Rigida Sputnik war die letzten Jahre /Jahrzehnte sicherlich die haltbarste und stabilste Felge auf dem Markt. Sicher nicht die Felge, die durch 100 % perfekten Rundlauf, gleichmässigste Speichenspannungsverteilung, oder herausragende Verarbeitungsqualität besticht. Aber: für Reiseradler, Schwergewichte und extreme Alltagsradler top.

Die Felgen der Andra Baureihe sind ebenso robust, genausowenig leicht, haben aber richtungsweisende Bohrungen und richten sich damit an alle Fahrer, die eine Nabe mit relativ großem Flansch (Getriebenabe, Nabenmotor) fahren und dann davon profitieren, dass die Speichenschrägstellung und damit die Bruchgefahr der Speiche deutlich reduziert wird. Die Andra 40 Felge ist bis 180 kg Systemgewicht freigegeben.

mavicneuMavic

Vor Jahren noch die unbestrittene Nr. 1 im Felgenbereich – mittlerweile eher ein wenig hinterher, da der Trend zu Tubeless-Ready geeigneten Felgen mit niedrigem und schmalem Felgenhorn ebenso verschlafen wurde wie die Reaktion auf Zunahme der Felgendimensionen im MTB- als auch im Rennrad-Bereich. Selbst Klassiker wie Open Pro und CXP Pro spielen praktisch keine Rolle mehr.

NoTubesNoTubes

Der Erfinder und Wegbereiter aller heute existierenden Tubeless-Ready Felgen. Zur Zeit verbauen wir praktisch keine NoTubes Felgen mehr, da die aktuelle Felgengeneration leider die ein oder andere Schwäche aufweist.

Syntace

Syntace

Schwarz, breit, leicht, teuer – Tubeless-Ready optimierte Felgen mit top Verarbeitungsqualität – leider relativ teuer.

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